Unterwassersprengung in Landshut

Mit einer präzise angelegten Unterwassersprengung hat das THW (Technisches Hilfswerk) aus Donauwörth einen Baumstamm in einem Kraftwerk in Landshut (Ndby.) geteilt. Der knapp 15 Meter lange und über 20 cm dicke Stamm hatte sich im Rechen des Kraftwerkes verfangen. Er konnte mit herkömmlichen Mitteln nicht beseitigt werden. Sprengberechtigter und Tauchgruppenführer Klaus Hölzle vom THW Donauwörth erledigte die Spezialaufgabe bravourös.

Schon seit mehreren Monaten bedrohte der Baumstamm die Einrichtungen des Isar-Kraftwerks Maxwehr in Landshut. Er hatte sich in rund vier Meter Wassertiefe zwischen zwei Schutzrechen verklemmt und ließ sich nicht beseitigen. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Rechenanlagen vom Kraftwerksgebäude überbaut sind. Die Stadt Landshut, Betreiber des Kraftwerks, wandte sich an das THW. Die Tauchergruppe des dortigen THW konnte trotz Unterwasserkettensäge nicht helfen. Der unter Spannung stehende Stamm stellte eine zu große Gefahr für die Taucher dar. So kam der Ruf an das THW in Donauwörth. Die Tauchergruppe vom THW Donauwörth besitzt mit Klaus Hölzle bayernweit einen der wenigen Sprengberechtigten mit der Befähigung für Unterwassersprengungen.

Ein ellenlanger Behördenweg bis zur Sprenggenehmigung begann. Vor allem Naturschützer und Fischereiberechtigte meldeten ihre Bedenken an. Trotz aller Widerstände wurde schließlich doch die behördliche Genehmigung zu der Sprengung unter strengsten Auflagen erteilt. Die THW-Taucher aus Donauwörth, unterstützt von Kollegen aus Neu-Ulm und Lindau, rückten in Landshut an. Nach einem kurzen Erkundungstauchgang legte Klaus Hölzle seine Strategie fest. Mit zwei Schneidladungen zu je 50 Gramm Eurodyn-Sprengstoff wollte er den Stamm durchtrennen. Die Taucher aus Neu-Ulm bohrten die Sprenglöcher in den Stamm, sie wurden dabei von ihren Landshuter Kollegen gesichert. Die Lindauer installierten unterdessen einen eigens vom Donauwörther Tauchteam konstruierten "Luftvorhang", der die Sprengstelle abschirmen sollte. Dann war Sprengberechtigter Hölzle gefragt, er brachte die von Sprengberechtigten Markus Schmidt (ebenfalls THW Donauwörth) gefertigten Sprengladungen an und schaltete sie scharf. Anschließend wurde im Radius von 100 Metern die Sprengstelle hermetisch abgeriegelt. Jetzt wurde es ernst. Unter den kritischen Augen der Skeptiker von Behörden, Naturschutz und Fischereiwesen zündete Hölzle die Ladungen. Nach der Zündung fragten die Beobachter, wann denn nun der große Knall zu hören und die Fontäne zu sehen sei. Sie mussten allerdings enttäuscht werden, es lief alles ganz unspektakulär ab. Nach Freigabe der Sprengstelle gaben selbst die ärgsten Zweifler zu, dass eine umweltfreundliche und gewässerschonende Sprengung ohne irgendwelche Schäden möglich ist. Anschließend konnten die Bergungstaucher des THW Landshut den nun halbierten Baumstamm mühelos mittels Kran aus der Wehranlage ziehen. Die ganze Aktion wurde noch von zwei weiteren THW-Sprengberechtigten aus Gera (Thüringen), die eigens dazu angereist waren, beobachtet. Das THW aus Donauwörth hat mit dieser Aktion wieder einmal bewiesen, dass es selbst vor schwierigsten Aufgaben nicht kapituliert.


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