28.11.2004, von Hans-Peter Schäferling

Premiere für Sprengberechtigten

Mit einer präzise durchgeführten Kaminsprengung in Schretzheim (OT von Dillingen/Donau) gab Christian Angerer, neuer Leiter des Sprengtrupps vom THW Donauwörth, seinen Einstand. Ohne die kleinste Komplikation fiel der Schornstein genau in der vorausberechneten Richtung in das eigens aufgeschüttete Fallbett. Es war die erste von ihm geplante, geleitete und durchgeführte Kaminsprengung.

Nicht gerade klein war der 42 Meter hohe, am Fuß rund 4 Meter starke und über 100 Jahre alte Schlot einer ehemaligen Styroporfabrik. Ein Großteil des Geländes war bereits eingeebnet, aber in unmittelbarer Nähe zur Sprengstelle befanden sich doch mehrere Gebäude, die nicht beschädigt werden durften. Mehrere Baumaschinen auf dem Gelände sollten auch keinen Schaden nehmen. Unter diesen erschwerenden Bedingungen nahm das THW-Sprengteam seine Arbeit auf. Bereits Monate vorher hat Angerer die Berechnungen für die Sprengung aufgestellt und entsprechende Anträge bei Behörden gestellt.

Eine Woche vor dem Sprengtermin wurde der Kamin von THW-Helfern aus Dillingen bis zu einer Höhe von rund 10 Metern eingerüstet. Die Sprenghelfer vom THW Donauwörth setzten dann ihre neun Bohrlöcher und stemmten die Fallschlitze. Am Sprengtag selbst brachten sie dann die Ladungen und Zünder an. Als Splitterschutz wurden die Bohrlöcher mit Strohballen abgedeckt. Nach Abbau des Gerüstes in einer Gemeinschaftsaktion der OV´s Dillingen und Donauwörth wurde es langsam ernst.

Mehrere THW-Trupps durchsuchten die leerstehenden Gebäude nach eventuell zu neugierigen Zaungästen, andere baten die Bevölkerung ihre Häuser in der Sperrzone zu verlassen und wieder andere bauten schließlich den Sperrkreis auf. Hubert Preis, Ortsbeauftragter von Dillingen, beaufsichtigte diese Aktion. Die Öffentlichkeitsbeauftragten aus den beiden Ortsverbänden kümmerten sich derweilen um die Pressevertreter und geladene Gäste. Unter den kritischen Augen eines Beobachters des Gewerbeaufsichtsamtes und vor ca. 300 Neugierigen zündete dann Christian Angerer gegen 14.45 Uhr die Ladungen. Ein dumpfer Knall, ein leichtes Zittern durchlief den Schornstein und dann neigte er sich erst langsam und dann immer schneller werdend der Erde zu. In einer Staubwolke verschwand er in dem vorbereiteten Fallbett. Applaus der umstehenden Beobachter brandete auf. Die Kameraden des THW Donauwörth beglückwünschten den Sprengberechtigten zu seinem Erfolg und dem glücklichen Einstand.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: