29.09.2012, von Sebastian Birzele

Orkan Anatol wütet über Deutschland

Münchsmünster, 29.09.2012: Besonders betroffen waren hierbei die Landkreise Pfaffenhofen, Eichstätt und das Stadtgebiet von Ingolstadt. Viele Gebäude und wichtige Infrastruktureinrichtungen wurden zerstört. Das Zentrum des Sturms lag im Bereich Münchsmünster, wo durch Erdbewegungen mehrere Gebäude beschädigt und massive Schäden im Bereich der Bahnanlagen entstanden sind. So lautete zumindest am vergangenen Samstag das Übungsszenario für die THW-Einsatzkräfte aus dem Geschäftsführerbereich Ingolstadt.

150 THW Helfer aus 11 Ortsverbänden, darunter auch der OV Donauwörth, machten sich nach diesem fiktiven Einsatzauftrag auf den Weg nach Münchsmünster. Auf dem Bundeswehrgelände wurden vielfältige Aufgaben vorbereitet, die die THWler bewältigen mussten. Die erste wichtige Aufgabe war das Einrichten einer Führungsstelle, die die Einsatzkräfte während der Übung koordiniert. Dies geschah durch die Fachgruppe Führung und Kommunikation aus dem Ortsverband Hilpoltstein.

Nachdem dies erledigt war traf der Hauptteil der Einsatzkräfte ein. Ein Schwerpunkt der Übung lag in der Handhabung des Einsatz-Gerüst-Systems. Hierbei handelt es sich um Gerüstbausätze, die speziell auf Einsatzaufgaben wie Abstützen, Aussteifen oder den Bau von Behelfsbrücken vom THW entwickelt wurden. Mittels diesem System mussten die Einsatzkräfte sowohl den Giebel eines Hauses als auch das Haus von innen heraus abstützen. Hierdurch wurde es einer anderen Gruppe ermöglicht das Gebäude gefahrlos zu betreten, vermisste Personen zu orten und anschließend zu retten. Zudem musste an einer anderen Station ein freitragender Steg mit einer Länge von 15 Metern konstruiert werden. Ein solcher Steg kann zum Beispiel auch bei Hochwasser als Behelfsbrücke zum Einsatz kommen.

Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich an der Übung waren Unfälle auf Bahnanlagen. Hierbei standen den Einsatzkräften zwei anspruchsvolle Szenarien zur Verfügung, die so nur selten trainiert werden können. An der ersten Station galt es die Gefahren durch einen mit Gefahrgütern beladenen Kesselwagon zu erkennen und diesen anschließend mit den mit Druckluft betriebenen Hebekissen anzuheben. Die zweite Aufgabe bestand anschließend darin einen entgleisten Güterwagon wieder zurück auf die Schiene zu bringen. Hierzu mussten die Einsatzkräfte das komplette technische Spektrum ihrer Gerätekraftwagen zum Einsatz bringen um diesen anzuheben, mit Holz zu unterbauen und somit zu sichern und ihn anschließend wieder zurück auf die Schienen zu versetzen.

Dies waren aber bei weitem noch nicht alle Aufgaben, die es zu bewältigen galt. So galt es außerdem noch eine Dekontaminationsschleuse aufzubauen mit der Fahrzeuge, zum Beispiel nach dem Ausbruch einer Tierseuche, desinfiziert werden können. Ein weiteres Highlight stellte das Räumen einer Massenkarambolage mit mehreren beteiligten PKWs und auch einem LKW dar.

Während der ganzen Übung sorgte die Fachgruppe Verpflegung aus dem Ortsverband Neuburg für das leibliche Wohl der Einsatzkräfte vor Ort. Bis zum Ende der Übung konnte jeder der beteiligten Ortsverbände drei der gestellten Aufgaben bewältigen. Die Helfer aus dem Ortsverband Donauwörth mussten den freitragenden Steg bauen, die Massenkarambolage räumen und anschließend noch die Personenrettung aus dem einsturzgefährdeten Haus durchführen.

Rückblickend bleibt zu sagen, dass es sich um eine sehr gut organisierte Übung mit nicht alltäglichen Einsatzaufgaben gehandelt hat, die allen beteiligten Helfern großen Spaß gemacht hat.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: