Mamutübung im fränkischen Jura

Erhebliche Schäden nach Orkan über Mittelfranken. Örtliche Feuerwehren seit mehr als 30 Stunden im Einsatz. Eingestürzte Häuser, Bergrutsche, Gasexplosion usw. - so stellte sich das Szenario bei „Jura-Orkan“, der bisher größten Übung des THW (Technisches Hilfswerk) im Geschäftsführerbereich Ingolstadt, dar. Rund 460 Helferinnen und Helfer aus 19 bayerischen Ortsverbänden (OV), darunter auch der Technische Zug des OV Donauwörth, probten in und um Treuchtlingen den Ernstfall. Die 35 Donauwörther THW´ler unter Leitung von Zugführer Michael Schwark waren an drei der insgesamt fünf Einsatzbereiche tätig.

Die Fachgruppe Sprengen des OV Donauwörth stellte einem Fachpublikum aus allen Bereichen des Katastrophenschutzes ihre Möglichkeiten vor. Die drei Sprengberechtigten Christian Angerer, Benjamin Rauch und Markus Stempfl zeigten, wie gefahrlos umgestürzte, unter Spannung stehende Baumstämme schnell durchtrennt werden können. Auch das gezielte Durchtrennen von Metallkonstruktionen mittels Schneidladungen wurde vorgeführt. Die Besucher konnten sich anhand von 12 Sprengungen vom breiten Einsatzspektrum der Donauwörther überzeugen.

Einen behelfsmäßigen Übergang über die Altmühl zwischen Dietfurt und Pappenheim sollte die Fachgruppe Wassergefahren erstellen. Aus vier Halbpontons und zugehörigem Belagmaterial montierten sie eine Fußgängerbrücke. Allerdings spielte hier die Zeit den Katastrophenschützern einen Streich. Die Bauarbeiten konnten bis Übungsende nicht komplett abgeschlossen werden.

Ein ganz besonderes Schmankerl hatte sich die Übungsleitung für die beiden Bergungsgruppen und die Fachgruppe Räumen ausgedacht. Unter einem über fünf Meter mächtigen Bergrutsch wurden zwei Fahrzeuge mit vermissten Personen vermutet. Rettungshunde des THW OV Sulzbach-Rosenberg zeigten den Donauwörthern die vermutlichen Fundstellen an. Zuerst mit Muskelkraft und, nachdem die Personenbergung abgeschlossen war mit Unterstützung des Bergungsräumgerätes, wurden beide PKW geborgen. Die Arbeiten nahmen rund 7 Stunden in Anspruch.

An der Großübung beteiligten sich auch die Johanniter Unfallhilfe (JUH) aus Donauwörth unter Leitung von Markus Kristen. Sie nutzten die Gelegenheit zu einer Alarmübung, stellten die Verletztenversorgung sicher und übernahmen den Sanitätsdienst für die Übungsteilnehmer.

Nach Übungsende kam es noch zu einem weiteren Einsatz für das THW Donauwörth. Eine übende Einheit konnte die ihr gestellte Aufgabe, die Bergung eines LKW aus einer Schlucht, nicht lösen. In Zusammenarbeit mit den OVn Hilpoltstein und Pfaffenhofen wurde der LKW schließlich aus dem rund 20 Meter tiefen Abgrund herausgezogen. Dabei kamen die Seilwinden der Gerätekraftwagen zum Einsatz. Weitere LKW dienten als Absturzsicherung für die ziehenden Fahrzeuge. 

Die ganze Übung wurde von Klaus Labitzke, Sachbearbeiter Einsatz der Geschäftsstelle Ingolstadt, geplant. Dieser wurde am Übungstag von Anton Stegmüller, stellv. Ortsbeauftragter OV Donauwörth, in der Übungsleitung unterstützt. Die Aufträge für die übenden Einheiten gingen über mehrere Führungsstellen an die Übungsteilnehmer. Als Vertreter des THW-Landesverbandes Bayern beobachtete stellvertretender Landesbeauftragter Dirk-Hubertus Bosse die Übung.


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