Ideelle Spezialisierung der Fachgruppe Sprengen

Im Technischen Hilfswerk (THW) Donauwörth trafen sich 51 Sprengberechtigte aus 20 bayrischen Ortsverbänden zu ihrer jährlichen Tagung. Sogar aus Thüringen und Sachsen konnte Ortsbeauftragter Georg Rödl und Walter Huber vom Landesverband Bayern Gäste begrüßen. Besonderes Interesse fand die Vorstellung des von der Firma ifp Ingenieurbüro für Prozeßautomation GmbH neu entwickelten und bereits patentierte „Sprengschnittverfahren“, einer besonderen Sprengtechnik für Bäume, aber auch Schnittholz.

Markus Stempfel, hauptamtlicher THW-Mitarbeiter in der THW-Geschäftsstelle Nürnberg (landesweit zuständig für Sprengtechnik) und als freiwilliger Helfer und Sprengberechtigter im THW Donauwörth selbst aktiv, hat die Veranstaltung nach Donauwörth geholt. Nach den üblichen und gesetzlich vorgeschriebenen Belehrungen wurden den Teilnehmern die Neuerungen im Sprengwesen innerhalb des THW vorgestellt. Das besondere Interesse der „Sprengmeister“ galt natürlich dem neuem, „schonenden“ Sprengschnittverfahren für Holz. In einem Waldstück zwischen Nussbühl und Otting konnten die Miesbacher Tüftler ihre Methode praktisch vorführen. Dort standen dem THW mehrere vorgeschädigte Bäume zum Fällen mittels Sprengtechnik zur Verfügung.

Dipl. Ing. Thomas Knollmann, Sprengberechtigter des Ortsverbandes Miesbach und Erfinder der Methode, erläuterte direkt am Objekt die Vorgehensweise. In knapp einer viertel Stunde kann ein Baum mit rund 35 cm Stammdurchmesser vorbereitet und mittels Sprengschnitttechnik gefahrlos gefällt werden. Sicher ist die herkömmliche Methode (mittels Motorkettensäge) in zugänglichem Gelände vorzuziehen, bei Unwegsamkeit, Windbruch oder Gefahr für den Motorsägenführer sieht die Sache jedoch ganz anders aus, so die Ausführungen von Knollmann. Mit seinem Verfahren könne jede herkömmliche Sägetechnik gleichwertig ersetzt werden.

Zum direkten Vergleich präparierte und fällte Georg Frank, Sprengberechtigter beim THW Baiersdorf, unterschiedlich dicke Bäume mit der herkömmlichen Sprengmethode. Schon bei der Vorbereitung waren erste Vorteile erkennbar, der Verbrauch an Sprengstoff ist mit der neuen Methode um ca. 90 % geringer und der Zeitaufwand erheblich kürzer. Die Sicherheitsradien können auf ein Minimum verkleinert werden, die Lärmemission und der Holzverlust durch die Sprengwirkung sind wesentlich geringer. Weitere Vorteile sind, so war sich das Fachpublikum einig, dass die Fallrichtung des Stammes genau vorgegeben und aufwändige Berechnungen über die Sprengstoffmenge entfallen können. Die THW-Sprengberechtigten zeigten sich von der Neuentwicklung überzeugt und wollen sie auch in ihre Arbeit mit übernehmen.


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