Hochwasser in Donauwörth

Donauwörth, 07.08.2010: Am vergangenen Wochenende fand in Donauwörth das stärkste Hochwasser seit mehreren Jahren statt. Nach mehr als 30 Stunden anhaltendem Dauerregen traten die Donau und mehrere Nebenflüsse wie die Zusam und die Schmutter über ihre Ufer. In Donauwörth wurde ein Pegelstand von 495cm erreichnet, knapp unter der Hochwasserwarnstufe 3 bei 500cm. Mehrere Unterführungen und Straßen mussten deswegen gesperrt werden. Das THW war mit mehreren Helfern beinahe zwei Tage durchgängig im Einsatz.

Bereits am Freitag Vormittag während des Jugendferienprogramms erkannten die Helfer des Ortsverbands Donauwörth die ernste Lage und brachten gegen 10:00 Uhr mehrere mobile Pegelmessstationen an der Donau und in der Unterführung bei Nordheim zum Einsatz. Kurze Zeit später meldete das System bereits einen Alarm, dass die Unterführung vollzulaufen beginnt. Die Helfer rückten daraufhin sofort aus um die Unterführung provisorisch zu sperren, bis die Komplettsperrung durch den Bauhof der Stadt Donauwörth durchgeführt werden konnte. Im Anschluss wurde entschieden die Auchsesheimer Unterführung ebenfalls mit einer Pegelmessstation zu überwachen.

Die Helfer unternahmen in den nächsten Stunden mehrere Kontrollfahrten um potentiell gefährdete Bereiche zu beobachten. Am Nachmittag meldete schließlich auch die dritte Messstation, dass Wasser in die Unterführung bei Auchsesheim läuft. Die Helfer des Ortsverbands rückten daraufhin mit mehreren Fahrzeugen aus um auch diese Unterführung provisorisch zu sperren, bis eine Vollsperrung durchgeführt werden konnte.

Im Anschluss an die Sperrung der Unterführung setzten die Helfer ihre Kontrollfahrten in und um Donauwörth fort. Hierbei entdeckten sie auf der Staatsstraße 2047 zwischen Marxheim und Rain, dass der Pegelstand in einer Brückenbaustelle bedrohlich anstieg. Die Helfer beschlossen darauf die Behelfsbrücke kontinuierlich zu beobachten. Nachdem gegen 0:00 Uhr ein Absacken der Betonbegrenzung festgestellt wurde entschloss man sich in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Rain die Straße für den Verkehr komplett zu sperren. Wenig später konnten auch bereits erste Ausspülungen von Schotter unter der Brücke festgestellt werden. Des Weiteren steig der Wasserstand so stark an, dass die Behelfsbrücke selbst komplett unter Wasser stand und nicht mehr passierbar war. Nach Rückgang des Wassers konnte festgestellt werden, dass das Wasser das Fundament der Brücke einen halben Meter abgetragen hat und es die richtige Entscheidung war die Brücke zu sperren.

Während der Pegelstand am Samstag gegen 11:00 Uhr in Donauwörth mit 495cm den höchsten Punkt erreichte blieb es bis Samstag Nachmittag ruhig. Am Samstag gegen 15:00 Uhr wurden die Helfer durch den Ortsbeauftragten Georg Rödl erneut alarmiert. Eine große Eiche wurde durch den Dauerregen unterspült und ist auf einen Radweg gestürzt. Vier Helfer des Ortsverbands machten sich darauf mit Kettensägen und Greifzügen ausgestattet auf den Weg um den Baum zu beseitigen. Die erfahrenen Motorsägenführer hatten den Baum bald zerkleinert während sich die anderen Helfer bereits mit Greifzügen und einem Fahrzeug an die Beseitigung der Holzstücke machten. Nach 3 Stunden war auch dieser Einsatz abgeschlossen und der Weg war wieder passierbar.

Am Samstag gegen 17:00 machte sich Christoph Schedl, Fachberater im OV Donauwörth, auf den Weg nach Burgheim. Von dort aus startete er mit einem Ultraleichtflugzeug zu einem Rundflug über das Hochwassergebiet in und um Donauwörth um die Lage fotografisch zu dokumentieren. Während vom Boden aus ein Überblick über das Hochwasser oft nur schwer zu erahnen ist zeigen die Luftaufnahmen deutlich das ganze Ausmaß der Hochwasserlage.

Dieses Wochenende hat erneut die Leistungsfähigkeit des Technischen Hilfswerks in Donauwörth, sowie die reibungslos die Zusammenarbeit mit der örtlichen Katastrophenschutzbehörde gezeigt.


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