Donauwörth,

Gemeinsame Ausbildung von THW und Reservisten

Das Hochwasser im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass bei Katastrophen Helferinnen und Helfer aller Hilfsorganisationen Hand in Hand arbeiten müssen. Um diesen Ernstfall zu proben absolvieren die Reservisten der Bundeswehr und das Technische Hilfswerk jährlich eine gemeinsame Ausbildung. In diesem Jahr stand die Deichverteidigung auf der Tagesordnung.

In der theoretischen Ausbildung wurden die neuesten Erkenntnisse zum Hochwasserschutz vermittelt. Hierbei kamen auch grundlegende Aspekte wie Hygiene und Selbstschutz zur Sprache. An Beispielen aus dem Hochwasser im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel verdeutlicht, wie das THW in Deggendorf eine provisorische Müllkippe errichtet hat. Selbstverständlich wurden auch verschiedenste Systeme und Techniken zum Hochwasserschutz vorgestellt. Auch wenn es hier mittlerweile komplexe Schutzmaßnahmen wie mobile Dämme und Schutzwände gibt, bleibt das Gerät der Wahl doch meistens der Sandsack. Er ist das flexibelste und gleichzeitig kostengünstigste Mittel um den Fluten Herr zu werden.

Am Nachmittag wurde das Erlernte direkt in die Praxis umgesetzt. Am der Wörnitz wurden die unterschiedlichen Methoden der Deichsicherung geprobt:

  • Wenn ein Deich bereits längere Zeit dem Hochwasser standhalten muss, kann er mittels einer zusätzliche "Deichfusssicherung" stabilisiert werden. Hierbei werden Sandsäcke vollflächig auf der gesamten Rückseite des Deichs ausgelegt.
  • Sollte es an einzelnen Stellen zu punktuellem Wasseraustritt kommen, kann hiergegen mit einer „Quellkade“ vorgegangen werden. Hierbei wird aus Sandsäcken eine Art Becken um den Wasseraustritt gebaut. In dem Becken steigt das Wasser solange, bis der Wasserdruck auf beiden Seiten des Deichs gleich groß ist und es somit zu einem Gleichgewicht kommt.
  • Außerdem wurde noch eine „Deicherhöhung“ geprobt. Diese kommt zum Einsatz, wenn das Wasser über den eigentlichen Deich zu steigen droht. Hierfür werden im Ernstfall sehr viele Helfer und Material benötigt. Um zum Beispiel einen Sandsackdeich mit einer Länge von 100 Metern und einer Höhe von nur 1 Meter zu errichten werden 12.000 Sandsäcke benötigt. Bei einem durchschnittlichen Gewicht von 15 kg pro Sandsack entspricht dies einem Gesamtgewicht von 180 Tonnen, welches durch die Muskelkraft der Helfer bewegt werden muss.

Trotz der körperlich anstrengenden Tätigkeit waren sich alle am Ende alle Helfer einig, dass es sehr wichtig ist solche Deichverteidigungsmaßnahmen regelmäßig zu proben um für den Ernstfall gerüstet zu sein. 


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