Freitag der 13. oder ein ungewöhnlicher Tag im THW

Eigentlich war für diesen Tag nur "Ferienprogramm" geplant. Doch es sollte ganz anders und zwar ganz "Dicke" kommen. Ferienprogramm, Einsatz und dann noch eine Überraschung vom Zugführer. Also kein Tag wie jeder Andere sondern eben ein "Freitag der 13."!

Der Beitrag des THW (Technisches Hilfswerk) zum Ferienprogramm der Stadt Donauwörth ist eigentlich schon Routine. Die Jugendgruppe des OV (Ortsverband) und ein Teil der Helferschaft treffen sich immer im August und wollen ca. 30 Kindern einen vergnüglichen Vormittag beim THW bereiten. So auch in diesem Jahr.

So weit, so gut ... 

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Pressesprecher H.P. Schäferling ging´s gleich rund. Mit wahrem Feuereifer versuchten die kleinen Gäste, die im THW gebräuchlichsten Seilverbindungen und Knoten nachzubinden. Auch die Einsatzzentrale mit ihrer Funk- und Computerausstattung wurde inspiziert. Ein lustiger Film über Feuerwehr und THW rief manchen Lacher hervor. 
Besondere "Highlights" stellten die Vorführung des Bergungsräumgerätes (13-t-Radlader) und die Bootsfahrten auf dem Donaustausee dar. Manch skeptischen Blick gab es als die beiden Sprengberechtigten Markus Schmidt und Benjamin Rauch ihre Arbeit vorstellten. Mit einfühlsamen Worten und anschaulichen Beispielen zeigten sie die Folgen von unsachgemäßem Umgang mit Sprengmitteln auf. Zusammen mit den Kindern bereiteten sie dann eine Übungssprengung vor. Mit einer Zündmaschine durften die Kinder dann die Ladungen zur "Explosion" bringen.

So weit, so gut ... 

Mitten in dem bunten Treiben auf dem Hof der Unterkunft rief Zugführer Michael Schwark an und gab Alarm. Ein Floß (ca. 4 x 8 Meter) mit sieben Besatzungsmitgliedern war gegen einen Pfeiler der Donaubrücke in Donauwörth geknallt. Fünf Leute befanden sich noch auf dem Floß. Sofort wurde die Betreuung der kleinen THW-Gäste umorganisiert und ein Hilfstrupp startete mit Schwimmwesten bewaffnet zur Unglücksstelle. Nach Sicherung der Havarierten mit den Schwimmwesten lief die Rettungsmaschinerie an. Die Rettungsleitstelle alarmierte von sich aus mehrere Rettungswagen und sogar einen Hubschrauber (wurde Gott sei Dank nicht gebraucht). Das Arbeitsboot des OV und das Schnelleinsatzponton (SEG-Ponton)befanden sich wegen dem Ferienprogramm in unmittelbarer Nähe und konnte die Floßbesatzung trockenen Fußes ans rettende Ufer bringen. Die anschließende Bergung des Floßes gestaltete sich allerdings schwierig. Die starke Strömung und der extrem niedrige Wasserstand der Donau verhinderten eine Bergung mit den THW-Booten. Nachdem zwei Schiffsschrauben runiert wurden gaben die beiden Bootsbesatzungen ihre Bergungsversuche auf. Zusammen mit der Feuerwehr Donauwörth sollte nun das Floß mittels Greifzügen und Winden stromaufwärts vom Brückenpfeiler gezogen werden. Auch dies glückte nicht. Jetzt blieb nur noch eine Entladung des Floßes. Verpflegung und weitere Ausrüstung wurden in das SEG-Ponton umgeladen, das Floß erhielt dadurch mehr Auftrieb. Jetzt zogen Feuerwehr und THW auf der Brücke bildlich gesprochen gemeinsam an einem Strang (Halteleinen); damit konnte das Floß soweit gedreht werden, dass es von der Strömung erfaßt und vom Brückenpfeiler weggespült wurde. Das abtreibende Floß einfangen und zu einer nahegelegenen Slipstelle zu bugsieren war dann für das lädierte SEG-Ponton nur noch Routine.

So weit, so gut ... 

Kaum in der Unterkunft zurück hatten es Zugführer Michael Schwark und sein Zugtruppführer Thomas Hantke plötzlich auffällig eilig. Sie wollten "nur ganz kurz das Jugendgruppen-Kfz zur Werkstatt bringen" und schon waren sie vom Hof. So etwas erregt natürlich Neugierde und ein Teil der Helferschaft wartete gespannt was da wohl noch kommen könnte. Nach rund zwei Stunden fuhren die Beiden grinsend mit dem neuen Kipper für den OV auf den Hof. Dieses Fahrzeug war zwar schon länger angekündigt, aber ein solches Monster überraschte dann doch. Ein 40-Tonner mit vier Achsen (Doppellenkachsen vorne), Dreiseitenkipper, 403 PS und allem "PiPaPo", ein wahrer Gigant. Das Fahrzeug ist als Zugfahrzeug für die Räumgruppe vorgesehen. Der bisher vorhandene Kipper ist für seine Aufgaben untermotorisiert und stellt zusammen mit Tieflader und Bergungsräumgerät eher ein Verkehrshindernis dar. Der neue LKW ist einmalig im Landesverband Bayern und bundesweit hält des THW vier Fahrzeuge dieser Größenklasse vor.


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