Donauwörth,

Explosion im Industriegebiet

Im Donauwörther Industriegebiet kam es zu einer Explosion. Gebäudeteile sind zerstört, mehrere Personen werden vermisst und die Stromversorgung ist zusammengebrochen. So lautete der Einsatzbefehl für die Kräfte des Technischen Hilfswerks am vergangenen Samstag.

Im Rahmen einer Großübung über 60 Einsatzkräfte der THW Ortsverbände Donauwörth, Dillingen, Nördlingen und der Johanniter-Unfall-Hilfe Donauwörth trainierten in den ehemaligen Gebäuden des Gubi-Konzerns komplexe Einsatzszenarien.

Vor Ort angekommen mussten die Einsatzkräfte direkt feststellen, dass sämtliche Zugänge in das Gebäude blockiert waren. Die Helferinnen und Helfer begonnen daraufhin direkt das Einsatz-Gerüst-System aufzubauen um sich so einen Zugang zu den oberen Stockwerken zu schaffen. Ein weiterer Trupp räumte zeitgleich schwere Trümmerteile mit der Seilwinde eines Fahrzeugs aus dem Weg.

Im Gebäudeinneren stellten sich den Einsatzkräften jedoch noch einige weitere Hindernisse in den Weg, bevor sie die Verletzten retten konnten. Um in den Keller des Gebäudes zu gelangen musste zuerst mit einer Betonkettensäge ein Loch in den Boden geschnitten werden. Außerdem hatten die THWler diverse Wanddurchbrüche herzustellen um an die verletzten Personen heranzukommen. Nachdem man sich zu den Verletzten im Obergeschoss vorgearbeitet hat mussten diese nun auch noch gerettet werden. Hierzu wurde wiederum das zuvor aufgebaute Gerüst genutzt. In Kombination mit mehreren Leitern wurde eine Rampe errichtet, über die die Verletzten schließlich nach unten transportiert wurden.

Während des Mittagessens schwante den Helfern bereits, welche Aufgabe sie am Nachmittag noch zu absolvieren hatten. Bisher wurde der Keller des Gebäudes noch nicht durchsucht. Und genau aus diesem Keller drang mittlerweile dichter Rauch. Die Atemschutzgeräteträger der Ortsverbände mussten nun in den Einsatz. Mehrere Trupps bereiteten sich darauf vor die letzten Vermissten zu suchen. Nach einer intensiven Suche bei unter 10cm Sichtweite konnten die Verletzten schließlich geortet werden. Die letzte große Herausforderung war nun noch der Abtransport. Die Opfer mussten nun noch auf eine Trage umgelagert und anschließend durch den mit Hindernissen wie schmalen Durchgängen und Treppen versehenen Keller abtransportiert werden. 

Am Ende des Tages haben die THWler gut zehn Stunden verschiedene Manöver trainiert. Die Übung war für alle Teilnehmer eine ausgezeichnete Gelegenheit um Aufgaben zu üben, die so alltäglich nicht geprobt werden können. Für alle Einsatzkräfte ist es wichtig möglichst realitätsnah üben zu können um im echten Einsatz auf alle Unwägbarkeiten so gut wie möglich vorbereitet zu sein. 

Das Helfer aus Donauwörth möchten die Bevölkerung in nächster Zeit noch stärker über die Aufgaben, Technik und Ausbildungsmöglichkeiten im THW informieren. Das Hochwasser im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass viele freiwillige Helfer dazu bereit sind Einsatzkräfte zu unterstützen, wenn zum Beispiel über soziale Medien dazu aufgerufen wird. Der THW Ortsverband Donauwörth ist immer auf der Suche nach Freiwilligen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Aus diesem Grund veranstaltet der Ortsverband einen Tag der offenen Tür am Samstag den 12.04.2014 ab 10:00 in der THW-Unterkunft im Schützenring 3 in Donauwörth. Hier besteht die einzigartige Möglichkeit die THW-Technik selbst auszuprobieren und sich über die Möglichkeiten der Mitarbeit im Technischen Hilfswerk zu informieren. 


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